Innovation braucht Mut
Die Schweiz ist eine der wettbewerbsfähigsten und innovativsten Nationen der Welt. Die Zahl der pro Jahr neu gegründeten Start-ups ist mit rund 300 im internationalen Vergleich hoch. Doch wachsen Start-ups in der Schweiz in der Regel langsamer als in anderen Ländern. Daran müssen und können wir arbeiten.
Die Schweiz ist eine der wettbewerbsfähigsten und innovativsten Nationen der Welt und belegt in entsprechenden Ranglisten regelmässig Spitzenplätze. Muss man sagen "noch"? Denn obwohl es hierzulande an zündenden Ideen gewiss nicht fehlt und die Zahl der pro Jahr neu gegründeten Start-ups mit rund 300 im internationalen Vergleich hoch ist, wachsen Start-ups in der Schweiz in der Regel langsamer als in anderen Ländern. Der "Global Competitiveness Report" des World Economic Forums spricht von "fehlender wirtschaftlicher Dynamik" und führt diese auf eine schwach ausgeprägte unternehmerische Kultur und ein gewisses Manko an Risikofreudigkeit zurück.
Scheitern ist hierzulande noch immer ein Makel, von dem man sich nur mit Mühe befreit. Nicht von ungefähr zieht das Silicon Valley, Inbegriff für internetbasierte Innovationen und forschen Optimismus, Fachkräfte aus aller Welt an – auch aus der Schweiz. Mit jeder und jedem von ihnen verliert unser Land viel Potenzial für künftige Entwicklungen.
Eine Innovationskultur fällt nicht vom Himmel: Wir müssen und wir können daran arbeiten. Wir müssen lernen, das Ausprobieren zu fördern, das Risiko, das Unternehmensgründerinnen und -gründer auf sich nehmen, stärker zu honorieren, und Scheitern zu erlauben. Wir sollten dafür sorgen, dass, gerade im ICT-Bereich, Risikokapital einfacher verfügbar wird – und zwar nicht nur, wenn es darum geht, Ideen zu lancieren, sondern auch später, sodass sie tatsächlich reifen können. Wir brauchen noch mehr erfahrene Investoren und Mentoren, die die jungen Pflänzchen begleiten, mehr grosse Unternehmen und Institutionen, die bereit sind, sich aus ihrer Komfortzone zu lösen und mit Start-ups zusammenzuspannen, die ganz neue technologische Ansätze verfolgen.
Auch der Staat kann viel dazu beitragen, gute Rahmenbedingungen für Innovation zu schaffen. Diese sind für unternehmerische Aktivitäten in der Schweiz allgemein bereits sehr gut – die Stichworte hier sind Stabilität, Rechtssicherheit und ein exzellenter Hochschul- und Forschungsplatz. Verbesserungsspielraum gibt es aber nach wie vor. Zum Beispiel bei der Besteuerung, wo der Mut zu neuen Ansätzen gefragt ist, damit noch nicht börsenkotierte Jungunternehmen nicht über Gebühr belastet werden. Einen weiteren handfesten Schub könnte es der Innovation gerade im ICT-Bereich geben, wenn die Umsetzung von Open-Government-Data, das heisst der freie Zugang zu den Daten des öffentlichen Sektors, in der Praxis genauso konsequent verfolgt würde, wie das die 2018 vom Bundesrat verabschiedete Strategie eigentlich vorsieht.
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Plattform "CHANCE5G"
Das Schweizer Mobilfunknetz ist nicht selbstverständlich
Fast jede Schweizerin und jeder Schweizer nutzt regelmässig ein Mobiltelefon. Die vollen Empfangsbalken schauen wir dabei als selbstverständlich an: Praktisch das ganze Land verfügt über eine gute Netzabdeckung; und kürzlich wurde eine Studie veröffentlicht, die das Schweizer 5G-Netz weltweit auf Platz 2 positioniert. Was viele aber nicht wissen: Die Stabilität des Schweizer Mobilfunknetzes ist in Gefahr.
Während sich die mobil übertragene Datenmenge alle 18 Monate verdoppelt, kann die Netzkapazität kaum ausgebaut werden. Politisch motivierte Blockaden verlangsamen oder verhindern die Netzmodernisierung. Kapazitätsreserven werden so bereits in naher Zukunft aufgebraucht sein – es drohen Datenstaus und Ausfälle.
Die Plattform "CHANCE5G" will dies verhindern und die Bevölkerung über die Chancen eines modernen Mobilfunknetzes aufklären. Mit einer Petition wird der Bundesrat zudem aufgefordert, das Fundament für ein modernes Mobilfunknetz zu legen. Alle, die sich für eine fortschrittliche Schweiz einsetzen wollen, haben unter www.chance5G.ch mit ihrer Unterschrift die Gelegenheit dazu.
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Swiss Telecommunication Summit – 46. asut-Seminar
L’esprit pionnier – Der erfolgreiche Weg aus der Krise
24. Juni 2021, 9.15 bis 16.45 Uhr
Kursaal Bern, Kornhausstrasse 3, 3013 Bern
Digitalisierung, Europapolitik, Klimawandel und ganz aktuell die Coronapandemie: Die Schweiz steckt mitten in grossen Herausforderungen. Dabei zeigt sich, dass die alten Rezepte nicht immer funktionieren. Auch ein BAG-Fax kann nun mal nicht mit der Dynamik einer Pandemie Schritt halten. In der Digitalwirtschaft sprechen wir seit Jahren von disruptiven Entwicklungen, die alles auf den Kopf stellen. Doch die aktuellen Herausforderungen sind alles andere als neu: Wieso erwischten sie uns trotzdem auf dem falschen Fuss? Vielleicht haben wir uns zu sehr an die bestehenden Rahmenbedingungen, Prozesse und Geschäftsmodelle gewöhnt und Innovationen immer nur schrittweise und auf bekanntem Terrain vorangetrieben. Nun hat sich die Landschaft aber gewandelt und will neu erobert werden. Gefragt sind Pionierinnen und Pioniere, die neue Wege finden und Breschen schlagen. Dazu braucht es den richtigen "Mindset": Zupacken und nicht abwarten; etwas wagen und nicht Bestandssicherung; investieren, auch wenn der "Return" nicht garantiert ist.
Krisen hinterlassen immer tiefe Spuren in der Gesellschaft, stellen Altbewährtes auf die Probe und Strukturen infrage. Corona stellt das eindrücklich unter Beweis. Trotzdem bieten Ausnahmesituationen immer auch grosse Chancen und die Schweiz war und ist gut darin, Chancen zu nutzen. Auch jetzt; wir müssen sie nur packen. Was Pioniergeist zu leisten vermag, zeigen am Swiss Telecommunication Summit 2021 Referentinnen und Referenten, die sich in Wirtschaft, Politik, Forschung oder Gesellschaft als Wegbereiterinnen oder Wegbereiter hervorgetan haben.
Referierende
Bundesrätin Viola Amherd, Vorsteherin Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)
Anne Berner, Verwaltungsrätin, CV VC
Johanna Gapany, Ständerätin
Beat Glogger, Journalist, Autor und Gründer, Higgs
Pascal Grieder, CEO, Salt
Oliver Hess, Gründer und CEO, Wiesenschwein
Bea Knecht, Gründerin und Verwaltungsrätin, Zattoo
André Krause, CEO, Sunrise UPC
Stefan Muff, Gründer und Verwaltungsratspräsident, Axonvibe
Jörg Sandrock, CEO, Neon
Urs Schaeppi, CEO, Swisscom
Dalith Steiger, Co-Founder & Managing Partner, Swisscognitive
Nathalie Wappler, Direktorin Schweizer Radio und Fernsehen SRF und stv. Generaldirektorin SRG SSR
Prof. Vanessa Wood, Professorin & VP Knowledge Transfer and Corporate Relations, ETH Zürich
Moderation
Reto Brennwald, Journalist und Fernsehmoderator
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