BPM als Antwort auf Regulierung, Transparenz und Risiken. Eine Studie der ZHAW.
Treibende Kräfte wie Cyberkriminalität, Datenschutz und ESG erhöhen die Geschäftsrisiken und regulatorischen Anforderungen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt nun, dass immer mehr Unternehmen das Risiko- und Compliance-Management mit Prozessmanagement (BPM) zusammenbringen.
Die vollständige BPM-Studie 2023 kann hier heruntergeladen werden. Die Studie wurde vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der ZHAW School of Management and Law unter Mitwirkung der BOC Group entwickelt. Sie basiert auf einer Befragung von über 300 Experten verschiedenster Branchen und Grössen.
Transparenz schaffen, Regulierungen einhalten und Risikomanagement als Top-Nutzen von BPM
Die angestrebten Mehrwerte mittels Prozessmanagement gründen vor allem in seiner Fähigkeit, Transparenz zu schaffen. Das kann sich sowohl explizit durch die Offenlegung von Prozessen (Transparenz der Prozesse herstellen) als auch implizit durch die Unterstützung von Compliance, Risikomanagement/IKS und Qualitätsmanagement zeigen.
Im Zeitvergleich zwischen 2022 und 2015 wird deutlich, dass der Mehrwert von Prozessmanagement für die Erfüllung von regulatorischen Auflagen (+29%) sowie die Verminderung oder Vermeidung von Geschäftsrisiken (+19%) besonders stark zugenommen haben.
Tatsächlich lässt sich der Trend erkennen, dass Unternehmen ihre Risiken und regulatorischen Vorgaben zunehmend über Prozessmanagement steuern.
BPM als zentrales Instrument für Risiko- und Compliance-Management
Insgesamt lässt sich festhalten, dass Unternehmen Prozessmanagement als Grundlage für verschiedenste Anwendungsbereiche betrachten, von Audit-Management über Digitalisierung bis hin zum Qualitätsmanagement.
Laut Studie nutzen bereits die Hälfte (49%) der Befragten BPM als Instrument für ihr Risiko- und Compliance-Management. Eine zentrale BPM-Plattform erleichtert nicht nur die interne Kommunikation, sondern zeigt auch die Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen IT-Systemen und kritischen Daten auf. Dadurch kann beispielsweise ein zentrales, DSG-konformes Datenschutzmanagement systematisch aufgebaut und verwaltet werden.
Die Bedeutung von BPM in Unternehmen
68% der befragten Experten schätzen die zukünftige Relevanz von BPM in Unternehmen als erhöht oder stark erhöht ein. Dies unterstreicht die Bedeutung von Prozessmanagement als unverzichtbare Managementdisziplin in Unternehmen.
Zudem ist in den letzten acht Jahren eine starke Abnahme von Unternehmen zu beobachten, die zur Prozessmodellierung auf Zeichnungssysteme wie Microsoft Office setzen. Stattdessen setzen immer mehr Unternehmen auf professionelle BPM Suites.
BPM-Tools zur Risikominimierung und Einhaltung von Vorschriften
Um Risiken zu minimieren und regulatorische Vorgaben einzuhalten, sollten sich Unternehmen auf kritische Prozesse konzentrieren, ihre Prozesse standardisieren und automatisieren, ihre Prozesse überwachen, ihre Mitarbeitenden schulen und ihre Fortschritte verfolgen.
Mit einem BPM-Tool können Unternehmen die Effektivität ihrer Prozesse steigern und zugleich die Einhaltung von Vorschriften verbessern. Durch regelmässige Audits und Überwachung können Schwachstellen identifiziert und Massnahmen zur Verbesserung ergriffen werden. Eine solide Compliance-Strategie kann das Risiko von Bussgeldern und Reputationsverlusten verringern und das Vertrauen von Kunden und Investoren stärken.
Hier kann die komplette BPM-Studie heruntergeladen werden.
Sie gibt einen umfassenden Überblick über den aktuellen Status quo, Entwicklungen der letzten Jahre und zukünftige Trends im Bereich des Prozessmanagements.