GenAI stösst vor allem im Top-Management auf Zuspruch
Im Top-Management ist man bezüglich ChatGPT & Co. aufgeschlossener als in den unteren Rängen, wie eine Umfrage von Adesso zeigt. Im Vergleich zu ihren Mitarbeitenden nutzen Chefs solche Tools häufiger und sie profitieren mehr davon.
Wie gut generative KI in der Belegschaft ankommt, hängt von deren Gehaltsklasse ab - genauer gesagt, von der jeweiligen Funktion innerhalb des Unternehmens. Denn Management und Mitarbeitende haben sehr unterschiedliche Sichtweisen auf den Einsatz, die Erwartungen und den Nutzen von Diensten wie ChatGPT, wie eine Umfrage des deutschen IT-Dienstleisters Adesso unter 778 Führungskräften und Mitarbeitenden in der DACH-Region zeigt. Demnach arbeitet die oberste Führungsriege bereits routiniert mit solchen Tools - der Rest der Angestellten zeigt sich indes zurückhaltender.
Drei von zehn (29 Prozent) Führungskräften auf C-Level greifen mehrmals täglich auf GenAI-Dienste zurück. Im Vergleich dazu sind es im mittleren Management nur 12 Prozent und bei den Mitarbeitenden 11 Prozent. Für die Geschäftsführungsebene habe sich folglich der Arbeitsalltag stärker verändert als für alle anderen, folgert Adesso.
(Source: Adesso)
Frage des Erwartungsmanagements
Das Management hat allerdings auch tiefere Erwartungen an generative KI, wie die Umfrage zeigen soll: Insbesondere bei der erhofften Zeitersparnis durch den Einsatz solcher Tools gebe es deutliche Unterschiede zwischen den Hierarchieebenen. Den Ergebnissen zufolge versprechen sich 92 Prozent der Mitarbeitenden eine spürbare Entlastung; im mittleren Management teilen hingegen nur 68 Prozent diesen Optimismus - in der obersten Führungsebene sind es 69 Prozent. Offenbar würden Führungskräfte GenAI eher als Ergänzung oder Unterstützung im Arbeitsalltag sehen und weniger als Werkzeug, das ihnen Aufgaben komplett abnimmt - so interpretiert zumindest Adesso den Befund.
Obwohl die Mitarbeitenden die grössten Hoffnungen in den Zeitvorteil durch GenAI setzen, profitiert vor allem das Top-Management davon: Jede dritte Führungskraft auf C-Level (34 Prozent) spart durch GenAI gemäss der Umfrage mehr als fünf Stunden Arbeitszeit pro Woche. Im mittleren Management berichteten 13 Prozent der Befragten von entsprechenden Zeiteinsparungen; unter den befragten Mitarbeitenden nur 5 Prozent.
(Source: Adesso)
Dementsprechend zeigt sich die oberste Führungsriege auch zufrieden mit dem Einsatz von generativer KI. 35 Prozent der Manager auf C-Level sehen ihre Erwartungen an GenAI in allen Punkten erfüllt, im Gegensatz zu 19 Prozent bei den Führungskräften auf der mittleren Ebene und 16 Prozent bei den Mitarbeitenden der unteren Ebenen.
Eine GenAI-Studie von Accenture kommt bezüglich der Erwartungen an GenAI zu einem anderen Ergebnis: Demnach gehen Schweizer Chefs davon aus, dass generative KI hierzulande bis 2030 eine zusätzliche Wertschöpfung von 92 Milliarden Franken schaffen wird. Lesen Sie hier mehr dazu.