Top 100 de l’informatique romande

Cloud Computing und Konjunktursorgen bewegen Westschweizer IT-Branche

Uhr | Aktualisiert
von Filip Zirin und Rodolphe Koller, Marc Landis

Die zweite Auflage der Studie "Top 100 de l’informatique romande" belegt für 2011 einen Rückgang um 4,7 Prozent bei den Mitarbeiterzahlen der befragten 300 Westschweizer IT-Firmen. Gestern Abend wurde die Studie im Musée Olympique vorgestellt.

Gestern hat ICTJournal die Studie "Top 100 de l'informatique romande" im Musée Olympique vorgestellt. Neben einer detaillierten Präsentation der Ergebnisse durch Rodolphe Koller, Chefredaktor von ICTJournal und Mitverfasser der Studie, kamen Vertreter sowohl der Wirtschaft, als auch der Wissenschaft zur aktuellen und zukünftigen Lage der Westschweizer IT-Wirtschaft zu Wort.

Während Délia Nilles, Professorin an der Universität Lausanne und Vizedirektorin des Institutes CREA, ein düsteres Bild vom nächsten Wirtschaftsjahr zeichnete, bot das darauffolgende Roundtable-Gespräch einen offenen und interessanten Meinungsaustausch. Es sprachen Olivier Emery, CIO von Chopard, Christian Meixenberger, Direktor der Kantonalbank von Fribourg, Pierre-François Regamey, CIO von CHUV (Centre hospitalier universitaire vaudois) und Isak Maim, Direktor IS "Marketing und Sales" bei Philip Morris International. 

Studie "Top 100 de l'informatique romande"

Zum zweiten Mal in Folge hat das Westschweizer IT-Fachmagazin ICTjournal in Zusammenarbeit mit AlpICT den IT-Markt der Romandie untersucht. In der Studie wurde einerseits die Grös­se der in der Westschweiz tätigen IT-Unternehmen anhand der Anzahl der Mitarbeiter erhoben, andererseits wurden die Unternehmen befragt, welches für sie die wichtigsten Einflussfaktoren auf ihre Geschäftstätigkeit sind. Die drei wichtigsten Einflussfaktoren sind demnach Cloud Computing, die wirtschaftlichen Rahmenbedin­gungen und mobile Devices. Gerade das Cloud Computing dürfte bei den befragten IT-Unternehmen dazu führen, dass sie sich in diesem Umfeld noch besser aufstellen müssen, um der wohl bereits eingetretenen und noch bevorstehenden konjunkturellen Abkühlung wirksam entgegentreten zu können. Aufgrund des Mangels an qualifizierten Fachkräften dürfte es allerdings nicht einfacher werden, diesen Markt zu bearbeiten.

Weniger IT-Personal

Die von ICTjournal befragten IT-Unternehmen bauten im Vergleich zu 2010 rund 4,7 Prozent der Arbeitsplätze ab, während sie zwischen 2009 und 2010 noch einen Zuwachs von über fünf Prozent meldeten. Interessant ist dabei, dass kleine Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern prozentual mehr Arbeitsplätze abbauten als solche mit mehr als 100 Mitarbeitern. Es scheint also einen Zusammenhang zwischen der Firmengrösse und ihrer Reaktion auf konjunkturelle Schwankungen zu geben. Kleine Unternehmen reagieren offenbar später und auch heftiger auf ein sich verschlechterndes wirtschaftliches Umfeld.

Auch dieses Jahr nahmen knapp 300 IT-Unternehmen an der Studie (gesamt Studie erhältlich auf www.ictjournal.ch) teil, die gemeinsam rund 11 000 der IT-Mitarbeiter in der Westschweiz repräsentieren. Die zehn grös­sten in der Romandie präsenten Unternehmen sind, mit Ausnahme von Alcatel-Lucent, das vom 16. auf den 8. Rang aufgestiegen ist, die gleichen wie letztes Jahr. IBM führt mit geschätzten 600 Mitarbeitern das Ranking vor HP mit 550 Mitarbeitern an. Wenig überraschend spielt sich der Westschweizer IT-Markt immer noch mehrheitlich in den Kantonen Genf und Waadt im sogenannten "arc lémanique" ab und ist damit vergleichbar mit der Ballung von IT-Unternehmen im Wirtschaftsraum Zürich.