#FinTank – Thinking Fin, Tec and Reg
Es ist fast ironisch: Corona hat der etablierten Finanzindustrie eine Atempause verschafft, ist doch die Luft für die transaktionenbezogenen Geschäftsmodelle vieler FinTech-Start-ups gerade dünn geworden. Es ist aber eben nur eine Pause, denn die Chancen für Innovationen stehen so gut wie nie.
Die Menschen haben im Lockdown schnell gelernt, dass man fast alles auch online machen kann. Zur neuen Normalität gehört also (wieder) die Disruption: Finanzen, Technologie und Regulierung stehen mehr denn je auf der Agenda.
Die Diskussion um "tracing apps" zeigt, dass die Digitalisierung eine technische ("Können wir das?") und wirtschaftliche ("Wollen wir das?"), aber auch eine ethische ("Sollen wir das?") und rechtliche ("Dürfen wir das?") Komponente hat. Das gilt natürlich auch für Innovationen im Finanzbereich. Um dies zu beurteilen, braucht es Ökonomen, Techniker und Juristen. Diese müssen miteinander sprechen, sich aber vor allem verstehen und gemeinsam nachdenken.
Open Banking
Nehmen wir das Thema "Open Banking", also den (teilweise branchenübergreifenden) Austausch von Daten auf Wunsch der Kunden, welcher sich international vor allem durch regulatorische Vorgaben entwickelt hat. Inzwischen werden die Vorteile von Open Banking für Kunden, Wirtschaft und Gesellschaft aber auch in der Schweiz erkannt und mit zunehmendem Nachdruck gefordert.
Artificial Intelligence
Oder nehmen wir das Thema "Artificial Intelligence", welches häufig noch als Überbegriff für einen mehr oder weniger intelligenten Umgang mit Daten verwendet wird. Es wird davon ausgegangen, dass in Zukunft die heute allenthalben eingesetzten, unflexiblen Wenn-Dann-Systeme von maschinellem Lernen und später vielleicht von künstlicher Intelligenz abgelöst werden, was viele interne Prozesse revolutionieren würde.
Zahlungssysteme
Sprechen wir von "Zahlungssystemen", welche heute nicht zuletzt aufgrund der regulatorischen Vorgaben und des direkten Kundenkontakts den idealen Einstieg für FinTech-Start-ups bilden und welche gleichzeitig das Potenzial haben, ganze Plattform-Ökonomien zu begründen oder sich im Gegenteil beinahe unsichtbar ins Realgeschäft (z.B. einen Kauf) einzufügen.
Tokenization
Und denken wir darüber nach, welche tiefgreifenden Veränderungen die "Tokenization", also die Digitalisierung von Vermögenswerten und deren digitale Übertragung, mit sich bringen wird. Die Schweiz wird demnächst eine solide gesetzliche Grundlage für diese neuen Technologien zur Verfügung haben – es gilt, diese Möglichkeiten bestmöglich zu nutzen.
#FinTank
Mit dem neu am FinanceLab der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Basel eingerichteten #FinTank wird ein Ort für das interdisziplinäre Nachdenken über diese und viele weitere Themen geschaffen. In Workshops, Informationssessions oder konkreten Studien und Arbeitspapieren werden aus den unterschiedlichen Blickwinkeln verschiedener Disziplinen wissenschaftlich fundierte Antworten auf praktische Fragen entwickelt.
Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Fragen, Gedanken und Strategien im Zusammenhang mit Innovationen auf dem Finanzplatz mit unabhängigen Experten verschiedener Disziplinen zu analysieren und schaffen Sie damit die Basis für verantwortungsbewusste Entscheidungen für die Zukunft!
Innovation erfordert nebst Ideen und Visionen vor allem Mut und verantwortungsbewusste Entscheidungen. Die Basis für solche Entscheidungen sollte sorgfältig und interdisziplinär erarbeitet werden.
Fintank
Der #FinTank ist eine unabhängige und anwendungsorientierte Forschungseinrichtung, die in ihrer spezifischen Ausrichtung schweizweit einzigartig ist. Gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung werden wissenschaftlich fundierte Antworten auf praktische Fragen gefunden.
Mit Prof. Dr. iur. Cornelia Stengel konnte eine ausgewiesene Expertin für rechtliche Fragen rund um Innovationen auf dem Finanzmarkt als Leiterin des #FinTanks gewonnen werden. Sie ist Partnerin bei Kellerhals Carrard und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss FinTech Innovations (SFTI), dem Schweizer Fachverband für Innovation von Banken und Versicherungen. Daneben engagiert sie sich im Rahmen von Gesetzgebungsprojekten zu ihren Tätigkeitsbereichen, namentlich als Mitglied von Expertengruppen der Bundesverwaltung oder als ständiger Gast der Fachkommission Digitalisierung der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg).