Facebooks Krypto-Stiftung verlässt die Schweiz
Die unter dem Namen Libra bekanntgewordene Stiftung von Facebook verlegt ihren Hauptsitz in die USA. Diem, wie die Organisation jetzt heisst, zieht ihren Antrag für eine Finma-Lizenz als Zahlungssystem zurück. Künftig spannt sie mit der US-Bank Silvergate zusammen.
Facebooks Kryptowährungspläne ändern sich einmal mehr. Die Stiftung, die im Dezember ihren Namen von Libra auf Diem änderte, will nun doch keine Lizenz von der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht (Finma), wie die Organisation mitteilt. Sie zieht ihr im Frühling 2021 eingereichtes Gesuch zurück. Eine Lizenz der Schweizer Behörde sei nach ihrem neuen Betriebsmodell nicht mehr nötig.
Stuart Levey, CEO von Diem, sagt in der Mitteilung, das Projekt habe "sehr von dem intensiven Lizenzierungsprozess in der Schweiz und dem konstruktiven Feedback der FINMA und von mehr als zwei Dutzend anderen Aufsichtsbehörden aus der ganzen Welt, die von der FINMA zur Prüfung des Projekts einberufen wurden, profitiert".
Partnerschaft mit US-Bank
Künftig will sich die Stiftung unter US-Recht stellen, und verlegt ihren Hauptsitz von der Schweiz in die vereinigten Staaten. Der Schritt stehe im Einklang mit dem für Diem vorgesehenen Fokus auf die USA, heisst es in der Mitteilung weiter.
Demnach will sich Diem auf die Entwicklung eines Stablecoins konzentrieren, der an den Wert des US-Dollars gebunden ist. Zu diesem Zweck geht die Organisation einen Partnerschaft Silvergate ein. Laut der Mitteilung agiert die Bank als Herausgeber des Coins, während Diem das Blockchain-basierte Zahlungssystem betreibt, über welches Diem-Transaktionen ablaufen sollen.
Noch im März führte der CV VC Top 50 Report Diem an prominenter Stelle auf. Die Organisation gehörte zu den elf Einhörnern, die das Crypto Valley beherbergt. Allerdings erschien dort Diem ganz am Schluss der Liste. Wer sonst noch einen Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar hat, lesen Sie hier.