Digital Economy Award

Erfahrungen eines "Next Gen Heros"

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David Yenicelik hat 2020 den Digital Economy Award in der Kategorie "NextGen Heros" gewonnen. Als Vorjahressieger sitzt er dieses Jahr selbst mit in der Jury und muss beurteilen, was die Bewerbenden zeigen.

David Yenicelik sitzt dieses Jahr in der Jury der Kategorie "NextGen Hero" des Digital Economy Awards. (Source: zVg)
David Yenicelik sitzt dieses Jahr in der Jury der Kategorie "NextGen Hero" des Digital Economy Awards. (Source: zVg)

Wie wurde die Jury des "NextGen Hero" auf Sie aufmerksam oder haben Sie sich selbst beworben?

David Yenicelik: Ehrlich gesagt hatte ich nicht vor, mich für den Award zu bewerben. Ich wurde aber von mehreren Seiten, unter anderem von Angehörigen der ETH, darauf aufmerksam gemacht und man legte mir die Teilnahme nahe. Mir waren die Vorteile von Medienanlässen und Awards nicht ersichtlich. Zudem bin ich als Student eher zurückhaltend, was Auftritte in der Öffentlichkeit angeht. Nach dem Gewinn des Awards als «NextGen Hero» musste ich meine Meinung aber revidieren. Ich bin sehr froh, dass ich mitgemacht habe.

Was nehmen Sie vom Award alles für sich mit?

Das sind drei Dinge: 1. Ich habe erlebt, wie wichtig es ist, dass man sich auch ausserhalb des Studiums engagiert und hoffe, dass meine Teilnahme auch andere junge Leute motiviert, sich zu engagieren. 2. Ich konnte mein Netzwerk mit sehr interessanten Menschen erweitern, sei es mit Leuten aus dem Verband, aus der Jury oder aus dem Teilnehmerfeld. Es ist auch wichtig, entsprechende Kontakte aus der Start-up-Szene zu pflegen, denn das Umfeld in der Schweiz und auch in Europa könnte besser sein. 3. Nicht zuletzt fand ich es sehr interessant zu sehen, wie so ein Award funktioniert, wie alles organisiert ist und worauf bei den Teilnehmenden geachtet wird.

Sie sitzen dieses Jahr selbst in der "NextGen Hero"-Jury. Worauf werden Sie bei Ihren Beurteilungen besonders achten?

Je mehr Engagement, je mehr Enthusiasmus und je mehr Commitment ich bei den Bewerbern sehe, desto mehr beeindruckt mich das. Auch ist mir Charakter wichtig, etwa dass jemand ein Teamplayer ist, sich rücksichtsvoll verhält und freundlich ist, selbst wenn er seine Mission mit vollem Engagement verfolgt. Die Bewerbenden sollten für mich auch auf menschlicher und emotionaler Seite etwas zu bieten haben.

Welche Tipps geben Sie Award-Teilnehmenden, wenn sie in dieser Kategorie auf dem Siegertreppchen stehen wollen?

Es ist meiner Meinung nach nicht das Wichtigste, zu gewinnen, sondern zu erkennen, wo man selbst steht und was man bewirken will. Und dafür bietet so ein Award einen guten Rahmen. Ich finde es auch wichtig, Spass an dem zu haben, was man macht, und versucht, sich stetig zu verbessern.

Welche Themen interessieren Sie derzeit vor allem?

Ich beschäftige mich zurzeit intensiv mit aktuellen Themen wie Supply Chain und Sustainability und mit Klimawandel und Energie. Diese Themen versuche ich mit Machine Learning beziehungsweise künstlicher Intelligenz zu verbinden, da dies meine Leidenschaft ist.

Apropos: Wie sehen Sie das Spannungsfeld von künstlicher ­Intelligenz und Ethik?

Technologie per se ist weder gut noch böse, wenn Sie mit Ihrer Frage darauf abzielen. Es kommt daran, wofür Technologie genutzt wird. Es ist deshalb wichtig, dass sich die Forschenden an moralisch vertretbare Werte halten, die ethischen Regeln kennen und diese respektieren. Meiner Meinung nach ist die momentane Art der künstlichen Intelligenz allerdings nicht an dem Punkt, an dem sie sich ihrer selbst bewusst wird und autonom entscheiden könnte. Aber es gibt andere Bereiche, etwa beim Abgreifen von Daten, bei denen sich dieselben ethischen Fragen stellen, was man dürfen sollte und was nicht.

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