Swisscom zieht E-Health-Plattform Evita den Stecker
Unter dem Namen Evita bietet Swisscom seit 2011 eine EPD-ähnliche Plattform an. Doch im November 2024 schliesst der Telko das Portal und löscht alle gespeicherten Daten. Wer sie behalten will, muss selbst handeln.
Die Tage der Gesundheitsplattform "Evita.ch" sind gezählt. Portal-Betreiberin Swisscom will es im November vom Netz nehmen. Dies berichtet das Magazin "Saldo" unter Berufung auf einen von Swisscom an Evita-User verschickten Brief.
Ein Ende mit Ansage
Evita ist so etwas wie die Swisscom-Version des elektronischen Patientendossiers (EPD). Patientinnen und Patienten konnten darauf Gesundheitsdokumente wie Arztberichte, Röntgenbilder etc. speichern und sie mit Gesundheitsfachkräften teilen. Mitte 2009 vorgestellt, war die Plattform ab Mitte 2011 verfügbar – also rund ein Jahrzehnt bevor das offizielle EPD (im ersten Kanton) startete.
Doch schon länger hörte man nichts mehr von Evita. Auch auf der Plattform selbst stammen die neuesten Meldungen im "News"-Bereich aus dem Jahr 2019. 2022 löste die Schweizerische Post zudem Swisscom als Infrastrukturbetreiberin für EPD-Anbieter Axsana ab. Man konzentriere sich fortan auf Lösungen für den ambulanten Sektor, Spitäler und Krankenversicherungen, teilte der Telko damals mit.
Datenlöschung Ende Jahr
Wer Evita nutzt oder nutzte und noch Dokumente dort gespeichert hat, sollte diese jetzt sichern. Man könne die Daten einfach mitnehmen, erklärt Swisscom im Brief an die Kundschaft. Gegenüber "Saldo" fügt das Unternehmen an, man werde alle Daten per Ende 2024 endgültig löschen. Ein vom Magazin zitierter Leser merkt an, das Sichern der Daten sei sehr kompliziert und erfordere viel Aufwand, um die kryptischen Dateinamen korrekt zuzuordnen.
Das Schliessen der Evita-Plattform erinnert an das Ende von Swisscoms Webhosting-Angebot. Dieses stampfte der Telko Ende Mai 2024 ein. Wer etwa eine Domain oder Website bei Swisscom gebucht hatte, dem legte Swisscom nahe, zu einem Tochterunternehmen zu wechseln. Mehr dazu lesen Sie hier.