Wenn die KI nur noch Mord und Totschlag sieht
CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten Kurznews immer in der Rubrik "Curiosities". Gute Unterhaltung!
aza. Trainiert man eine künstliche Intelligenz mit nur einer bestimmten Art von Inhalt, spuckt sie entsprechend ähnliche Inhalte aus. Forscher am MIT zeigten dies anhand von Norman, ihrer grusligen KI, die nach dem Charakter aus Hitchcocks "Psycho" benannt ist. Wie "The Verge" berichtet, sollte die KI Beschreibungen zu Rorschach-Bildern liefern. Zu diesem Zweck trainierten die Forscher Norman mit Bildbeschreibungen aus einem Internetforum, in dem sich Nutzer auf makabre Art mit Tod und Sterben befassen. Im Gegensatz zu einer "normalen" KI, die inhaltlich diverse Datensätze vorgesetzt bekommen hatte, sah Norman überall nur noch Mord und Totschlag. Erkannte die normale KI bei einem Rorschach-Bild zum Beispiel eine Person mit Regenschirm, sah Norman darin einen Mann, der vor den Augen seiner schreienden Frau erschossen wird.
Google macht den Salat vegan
cgr. Diversität hat im Silicon Valley derzeit Hochkonjunktur. Alle grossen Techfirmen versuchen, sich mit Initiativen für Transgender oder durch die Förderung von ethnischen Minderheiten hervorzutun. Ganz in diesem Geiste schlug die Google-Designerin Jennifer Daniel auf Twitter vor, das gekochte Ei aus dem Salat-Emoji für Android P Beta 2 zu entfernen. Dadurch sollten Veganer nicht in ihren Überzeugungen verletzt werden. Mit den kreativen Reaktionen hat Daniel wohl aber nicht gerechnet, wie auf "Cnet" zu lesen ist. Gleich einer der ersten Kommentatoren fühlte sich von den Tomaten im Salat verletzt. Andere meinten, dass dann auch alle Milch-Emojis für laktoseintolerante Personen entfernen werden müssten. Das Ei tauchte gemäss Emojipedia erst unter Android 8.0 auf. Einen Aufschrei gab es damals übrigens nicht. Andere Anbieter wie Microsoft, Apple oder Samsung servieren ihren Emoji-Salat übrigens schon immer ohne Eier.
Mit "Elenoide" auf Du und Du
fpo. "Wir haben keine Ahnung, wie Menschen auf Roboter reagieren", sagte Ruth Stock-Homburg von der Technischen Universität Darmstadt gegenüber "Focus Online", als sie "Elenoide" vorstellte. Die 1,70 Meter grosse Roboterfrau aus Japan hat ein europäisches Aussehen, blonde Haare und blaue Augen. Mit ihr wollen die Wissenschaftler die Wirkung von Robotern auf Menschen erforschen. Fällt diese positiv aus, soll die Roboterfrau etwa als Rezeptionistin arbeiten. Der zierliche 45-Kilo-Roboter kann zwar nicht laufen, dafür aber Arme, Hände, Finger und Gesicht bewegen und ein wenig die Hüfte schwenken. "Elenoide" spricht, lacht und lässt noch tiefer in ihre Gefühlswelt blicken. Menschen, die auf "Elenoide" treffen, reagieren entweder fasziniert oder mit Unbehagen. Ein deutscher Rentner sagte: "Als ich hereinkam dachte ich, es sei ein Mensch." Er findet "Elenoide" noch etwas mechanisch, aber schon ganz schön toll, fügt aber an: "Sie könnte noch ein bisschen hübscher sein und die Kleidung etwas weniger hausbacken."
Was, schon wieder am PC? Du bist doch krank!
osc. Die Weltgesundheitsorganisation hat "Gaming Disorder" in ihren offiziellen Katalog der Krankheiten (ICD-11) aufgenommen, wie verschiedene Medien berichteten. Mit Gaming Disorder sind nicht etwa Bugs gemeint – daran kranken nur die Spiele selbst. Es geht um die Sucht nach Onlinespielen. Diese haben – zugegebenermassen – schon einige Beziehungen, Schulnoten und Hausarbeiten auf dem Gewissen. Dass Spieler nun für onlinesüchtig erklärt werden können, sehen Experten allerdings kritisch. Psychologe Andy Przybylski von der Universität Oxford warnte etwa davor, die Diagnose Spielsucht zu missbrauchen. Vielmehr müsse man prüfen, ob bei exzessivem Spielen nicht eher zugrunde liegende Probleme wie Depressionen behandelt werden müssten.
"Denk gefälligst mehr ans Arbeiten!"
cgr. China ist ein Land, in dem Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung ganz grossgeschrieben werden. Im öffentlichen Raum und auch in Fabriken sind schon heute Überwachungskameras rege im Einsatz. Einen Schritt weiter geht die südchinesische Firma Hangzhou Zhongheng Electric. Mittels eines Helms überwacht sie die Gehirnwellen des Arbeiters, wie die "South China Morning Post" schreibt. Mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz sollen so Depressionen, Angst oder Wut bei den Mitarbeitern erkannt werden. Dies alles mit dem hehren Ziel, Unfälle in der Fabrik zu verhindern. Eine ähnliche Technologie wird auch auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Beijing-Shanghai erprobt. Ein Sensor soll im Gehirn der Lokführer Konzentrationsverlust oder Übermüdung rechtzeitig erkennen können. Die Forschung an diesen Technologien wird auch vom chinesischen Staat unterstützt. In China könnten sich übrigens Arbeiter nicht weigern, solche Helme zu tragen, betont die Zeitung.