Schweizer Onlineshops senken Schwellenwert für Gratisversand
Zwei von drei Schweizer Onlineshops bieten an, Waren ab einem bestimmten Wert kostenlos zu versenden. Der Schwellenwert ist seit Sommer 2022 um 10 Franken gesunken. Abgenommen hat auch die durchschnittliche Retourenfrist.
Die Mehrheit der grossen Schweizer Onlineshops verschickt Artikel kostenlos, wenn der Warenwert einen gewissen Betrag überschreitet. Das Beratungsunternehmen Carpathia analysierte die Versand- und Lieferkonditionen der 50 umsatzsstärksten Onlineshops. 2 von 3 Händlern bieten demnach so einen Gratisversand ab einem gewissen Warenwert an. Im Vergleich zur letztjährigen Untersuchung habe sich dieser Anteil nicht verändert, merkt Carpathia an. Bis zur vorherigen Analyse nahm das Beratungsunternehmen allerdings jeweils 30 statt 50 Onlineshops unter die Lupe.
Gesunken ist dagegen der Schwellenwert, ab welchem die Shops den Gratisversand anbieten, nämlich von 68.30 Franken im Vorjahr auf 58.53 Franken. Der abnehmende Trend ist nicht neu: 2021 etwa betrug der Schwellenwert noch mehr als 85 Franken.
(Source: Carpathia)
Weniger 24-Stunden-Lieferungen
Carpathia berechnete dieses Jahr erstmals auch die durchschnittlichen Versandkosten. Im günstigsten Fall (abgesehen natürlich vom Gratisversand) belaufen sie sich auf durchschnittlich 7.17 Franken.
In den vergangenen Jahren erlebe die Option, Artikel binnen 24 Stunden zu liefern, die grössten Schwankungen, schreibt Carpathia. 14 Prozent (2022 noch 30 Prozent) der Onlineshops bieten 24-Stunden-Lieferungen standardmässig an, bei weiteren 4 Prozent gibt es die Option nur für einen Teil des Sortiments. 4 Prozent der Shops bieten die Optionen gegen eine zusätzliche Gebühr an. Deutlich angestiegen - von 43 auf 78 Prozent - sei der Anteil jener Shops, bei denen 24-Stunden-Lieferungen nicht möglich ist.
(Source: Carpathia)
Kürzere Retourenfristen, weniger Filialabholungen
Ein Auf und Ab stellt Carpathia auch bezüglich der durchschnittlich gewährten Retourenfristen fest. Vergangenes Jahr war dieser Wert mit 36 Tagen auf den höchsten Wert seit 2018 gestiegen. Dieses Jahr ist die Frist wieder um 4 Tage kürzer geworden und beträgt somit 32 Tage.
Der Anteil jener Onlineshops, die die Abholung bestellter Ware anbieten – etwa in einer Filiale oder an einer Pick-up-Stelle – sinkt seit zwei Jahren. 2021 lag er noch bei 70, 2022 dann bei 57 Prozent. Laut der aktuellen Erhebung bieten 46 Prozent der Onlineshops diese Option an. Bei gut jedem vierten dieser Anbieter könne die Ware auch direkt vor Ort bezahlt werden, merkt Carpathia an, bei weiteren 22 Prozent sei dies an einem Teil der Abholstandorte möglich.
(Source: Carpathia)
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